Judo!? Was ist das eigentlich?

Judo (japanisch, wörtlich "sanfter/flexibler Weg") ist eine japanische Kampfsportart, deren Prinzip "Siegen durch Nachgeben" beziehungsweise "maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand" ist. Dies hat seinen Grund in den vielen Techniken, die auf dem Handeln des Gegners basieren. Man versucht also nicht, der Kraft des Gegeners standzuhalten und ihr wiederum mit Kraft entgegenzuwirken. Man nutzt die Kraft seines Gegner und fügt seine eigene hinzu.

Gegründet wurde dieser Kampfsport von Jigoro Kano (1860–1938), als er eine Symbiose aus alten Jiu-Jitsu-Stilen (Koryu) schuf, die er seit seiner Jugend mit großem Fleiß trainiert hatte. Heute wird Judo in über 150 Ländern ausgeübt und ist damit die am weitesten verbreitete Kampfsportart der Welt.

Die traditionellen Säulen des Judo sind der Formenlauf (jap. Kata) und der Übungskampf (jap. Randori) beziehungsweise der Wettkampf (jap. Shiai). Klassischerweise gehören daneben auch Kogi (Lehrvortrag) und Mondo (Lehrgespräch) zu den Bestandteilen des Judo. Das heutige Judo ist von den Wettkampftechniken der letzten Jahre dominiert und wird entsprechend vom Techniktraining geprägt.

Judo ist nicht nur ein Weg zur Leibesertüchtigung, sondern darüber hinaus auch eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung. Ein Judo-Meister praktiziert in diesem Sinne auch dann Judo, wenn er nicht in der Trainingshalle (jap. Dojo) ist. Zwei philosophische Prinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde: das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen (jita kyoei) und der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (seiryoku zenyo). Ziel ist es, diese Prinzipien als eine Haltung in sich zu tragen und auf der Judomatte (jap. Tatami) bewusst in jeder Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Quelle: Wikipedia



Die 10 Judowerte des Deutschen Judo-Bundes


Höflichkeit
Hilfsbereitschaft
Bescheidenheit
Respekt
Behandle deine Trainingspartner und Wettkampfgegner wie Freunde. Zeige deinen Respekt gegenüber jedem Judo-Übenden durch eine ordentliche Verbeugung. Hilf deinem Partner, die Techniken korrekt zu erlernen. Sei ein guter Uke. Unterstütze als Höher-Graduierter/Trainingsälterer die Anfänger. Hilf den Neuen, sich in der Gruppe zurecht zu finden. Spiele dich selbst nicht in den Vordergrund. Sprich über deinen Erfolg nicht mit Übertreibung. Orientiere dich an den Besseren und nicht an denen, deren Leistungsstand du bereits erreicht hast. Begegne jedem mit Respekt. Behandle deine Lehrer und deine Judofreunde immer zuvorkommend und erkenne die Leistungen anderer an.
Mut
Selbstbeherrschung
Nimm im Randori und Wettkampf dein Herz in die Hand. Gib dich niemals auf, auch nicht bei einer drohenden Niederlage oder bei einem scheinbar übermächtigen Gegner.
Achte auf Pünktlichkeit und Disziplin bei Training und Wettkampf. Verliere auf der Matte nie die Beherrschung, auch nicht bei Situationen, die du als unfair empfindest.
Ernsthaftigkeit
Ehrlichkeit
Wertschätzung
Freundschaft
Sei bei allen Übungen und im Wettkampf konzentriert und voll bei der Sache. Entwickle eine positive Trainingseinstellung und übe fleißig. Sei immer ehrlich und kämpfe fair, ohne unsportliche Handlungen und ohne Hintergedanken. Erkenne die Leistung jedes Anderen an, wenn dieser sich nach seinen Möglichkeiten ernsthaft anstrengt. Achte all diese Werte und alle Menschen unweigerlich. Dann wirst du beim Judo Freunde finden.